Oskar

Oskar

Der letzte Beitrag erschien am 22.05.2021. Entschuldigt bitte, doch leider ist seitdem viel passiert.
Nicht bei uns, sondern bei unserem Oskar, unser Familienmitglied.
Oskar ist am 14.06.2021, um 04.58 Uhr gestorben.

In den letzten Wochen, ging es Oskar gesundheitlich nicht gut. Er schaffte beim Gassigehen nur noch kurze Wege, war aber ansonsten normal. Wir führten das zurück auf sein Senioralter. Da aber eine Untersuchung beim Tierarzt anstand, wurde das Thema auch angeschnitten und das Untersuchungsergebnis zeigte eine Wirbelverknöcherung, auch als Spondylose bekannt die mit entzündungshemmenden Medikamenten und Cortison behandelt wurde. Arthrose hatte er ja schon etwas länger.

Dann kam die Nacht vom 27.05 auf den 28.05.
Oskar bekam so eine Art Krampfanfall, war orientierungslos und kippte einfach um. Nach kurzer Zeit war er wieder ansprechbar und erholte sich. Wir sind natürlich am gleichen Tag noch zum Tierarzt gefahren. Vermutet wurde, dass bedingt durch die Spondylose oder aber ein epileptischer Anfall seinen Zustand hervorgerufen hat. Von Woche zu Woche widerholten sich diese Anfälle und die Tierarztbesuche. Der Tierarzt war guter Dinge ihn aber trotzdem therapieren zu können.

Am 13.06., bekam Oskar am späten Abend wieder einen Anfall, auf seinem geliebten Ikeasessel.
Auch hier erholte er sich langsam und schlief relativ ruhig die Nacht über. Wir wachten noch gemeinsam an seinem Schlafplatz, bis er sehr ruhig schlief. Gegen 04.40 Uhr machte sich Oskar bemerkbar. Er lag auf seiner Decke, schaute kurz hoch. Wir spürten das er im Sterben lag. Wir haben ihn zusammen begleitet, bis er ganz friedlich eingeschlafen ist…

Hier ein paar Stationen aus dem Leben von Oskar:

Kennt ihr das?… Man betritt ein Zimmer, gefühlt stürmten 100te Hundewelpen auf dich zu, aber einer, der Hintere, der sich unterm Tisch duckt und nur ganz vorsichtig erstmal die Lage peilt, genau der hat es dir angetan. Mein Gefühl sagte mir, ein Hund, der nicht auf jeden zustürmt und sich nicht von jeden gleich anfassen lässt, dass könnte der Richtige sein… Was sich im Laufe der Zeit auch bestätigte.
Genau so lief meine erste Begegnung mit Oskar, im Geburtsjahr 2010 ab, als ich ihn damals in der Nähe von Neumünster aus einer Hochhaussiedlung mit einer vollen Mülltonnenecke vor der Tür, abgeholt habe. So ist übrigens auch sein Name entstanden, in Anlehnung an Oskar aus der Mülltonne aus der Sesamstrasse.

Oskar war ein Mischlingsrüde. Seine Optik und sein Charakter verdankte er dem Schäferhund, dem Berner Sennenhund, dem Colli und dem Rhodesian Ridgeback. Von Ihm hatte er das Markenzeichen, dem Ridge auf dem Rücken.
Er war auch eine Wasserratte. Wir sind oft gemeinsam zum Hundestrand nach Cuxhaven-Sahlenburg gefahren. Dort konnte er toben und in den Sielen plantschen bis er vollkommen erledigt war und nur noch ausruhen wollte.

Was ihn auch noch auszeichnete war sein Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden. Besonders bei zappeligen Welpen, legte er eine stoische Ruhe und Ausgeglichenheit an den Tag. Schnell hatte er sie im Griff und liebevoll gezeigt wer der Boss ist. Allerdings haben wir uns oft gefragt ob er nicht noch ebenfalls ein Welpi ist, bei seiner Art mit den Welpen zu toben.

Er war beliebt

Da es einige Hundehalter hier in unserer Siedlung gab, hatte Oskar überall einen guten Ruf. Er wurde auch öfter zu Trainingszwecken eingesetzt, um andere Hunde zu erziehen. Er ließ sich nie aus der Ruhe bringen und zeigte selten Reaktionen bei Konfrontationen. Genau diese Eigenschafften wurden für diese Zwecke gebraucht.

Allerdings war er auch manchmal eine Diva. Er machte sein großes Geschäft niemals auf Wegen oder auf der Straße. Er musste immer in die letzte Ecke, am besten noch durch meterhohes Gras, gefühlt 10-100 mal schnüffeln, welcher der richtige Platz war, bis er endlich seinen Rücken verlängern konnte.

Auch seine Art Mäuschen zu jagen war schon ein Erlebnis. Seine Fledermausohren wippten im Pferdetrapp, der Blick zur Seite, immer achtend auf die richtigen Geräusche, bis er auf einmal anhielt und mit allen vieren, kopfüber in Richtung Geräusch gesprungen ist. Angeleint sah das stellenweise besonders witzig aus, wenn er plötzlich in der Luft bemerkte, dass die Leine zu Ende war.

Die Liste könnte man noch endlos weiterführen mit den Erlebnissen, seien sie frech, witzig oder aber auch traurig…

Er hat uns viel gegeben und wird immer im Herzen bei uns sein! Herzlinde.de Team

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