Patchwork Stern, ich kann das noch

Patchwork Stern zu Weihnachten

Es ist schon ein paar Jahre her, als ich das letzte mal Patchwork genäht habe. Mindestens 17 Jahre… trotzdem erinnere ich mich noch als wäre es erst gestern gewesen. Ich hatte damals die Hauswirtschaftsschule besucht. Dort haben wir unter anderem auch sowas wie einen „Nähmaschinenführerschein“ gemacht. Ich weiß noch, dadurch, dass meine Mutter auch viel Handarbeit gemacht hat, habe ich mir dabei einiges abgeschaut. So war der Umgang mit der Nähmaschine für mich überhaupt nicht so schwer.

Ich, der Schwamm oder wie alles begann

Alles, was die Lehrer damals erklärten, saugte ich auf wie ein Schwamm. Genau in diesen Augenblicken erfasste mich die Leidenschaft für das Nähen. Somit schaffte ich auch den Nähmaschinenführerschein mit Note 1,0. Ich war total happy und konnte so meinen Mitschülern in der Klasse oft helfen. Das Benotungsstück war Teil einer Patchwork Babydecke. Ich musste einen Patchwork Stern in einem quadratischen Stück erstellen. Die Quadrate wurden dann zu einer Decke zusammen genäht und gequiltet. Die Babydecke sollte eine Mitschülerin bekommen, die gerade Mutter geworden war. Die Mitschülerin war ganz begeistert und freute sich riesig.

Achja… lang ist es her.

Weihnachten rückt jetzt immer näher

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, dass wir für zu Hause einen neuen weihnachtlichen Türkranz brauchen. Die Deko-Elemente für den Kranz wollte ich selber nähen. Ein Stern sollte dabei sein, aber nicht irgendein Stern… Ein Patchwork Stern sollte es werden. Nachdem ich im Internet ein wenig gesucht hatte, habe ich das Objekt der Begierde als Schnittmuster und sogar Videos zu Herstellung gefunden.

Ärmel hoch krempeln und los

Das Schnittmuster wurde ausgedruckt und ich habe die erste Zacke des Sterns ausgeschnitten. Da die erste Zacke ohne Nahtzugabe war, habe ich sie auf ein Papier aufgeklebt und eine Nahtzugabe von 1 cm hinzugefügt und nochmal neu ausgeschnitten. Mit einen Patchwork Lineal geht das ganz einfach. Es geht aber auch genauso gut mit einem Geodreieck. Wer hier Lust hat, kann sich auch ganz einfach eine Zacke selber herstellen, auch hierfür gibt es ein Video.

Nachdem ich mir die Stoffe ausgesucht und zurecht gelegt habe, habe ich mir alle Zacken des Sterns aus den Stoffen zurecht geschnitten. Es eignen sich dafür hervorragend Stoffreste, man muss jedoch schauen, dass die Zacke ausreichend Platz auf dem Stoff hat. Der Fauxpas ist mir nämlich passiert. Bei der ersten Zacke passte der Stoff nicht zu 100%. Ob ihr den Stern als 5-Zack oder auch als 6-Zack nähen möchtet, ist reine Geschmackssache.

Anschließend müssen die Zacken zusammen genäht werden. Da das Zusammennähen etwas kniffelig ist, müsst ihr hier sehr sorgfältig arbeiten. Ich hab bei meinem Stern eine Vorder- und Rückseite und beide Seiten gleich genäht. Man kann auch, dank des Schnittmusters, nur die Vorderseite als Patchwork nähen und die Rückseite einfarbig gestalten.

Wenn die Zacken in der Mitte zusammen genäht sind, sollte man die Seiten rechts auf rechts legen und dann einmal rundherum nähen. Vergesst dabei nicht die Wendeöffnung und macht sie nicht zu klein.

Achje, was hab ich wieder vergessen?

Genau… Bei dem Stern sollte in die Mitte von beiden Seiten ein Knopf dran. Durch dieses kleine EXTRA bekommt der Stern eine schöne dreidimensionale Form. Da ich Vorder- und Rückseite ja schon zusammengenäht habe, musste ich die Knöpfe durch die Wendeöffnung annähen. Ja was soll ich sagen. Schweizer Käse war wieder voll da. Schlimmer noch… Ich hab es tatsächlich geschafft mir in die Lippe zu piksen.

Wat ein Blutbad

Das war echt fies. Die Lippe hat geblutet, als ob ich ein Schwein abgestochen hätte. Zur Desinfektion habe ich etwas Propolis drauf getupft. Ich kann euch sagen, dass hat gezwiebelt und ein kleiner Schrei war auch dabei, so dass mein Mann schnell wie ein Flitzebogen im Badezimmer stand. So ein kleiner Piks und dafür so ein Theater…

Wunde geleckt und weiter

Nachdem ich endlich blutfrei war, arbeitete ich an meinen Stern weiter. Er wurde mit den Kantenformer ordentlich in Form gebracht und mit Füllwatte, (von IKEA) gefüllt. Dann nur noch die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich schließen und ein Band dran nähen.

Voilà … hier das fertige Objekt.

Ein Problem, nur ein kleines…

Der Stern ist toll, nur leider zu groß für meinem Türkranz. Das macht aber nichts, denn Patchwork kann ich ja und mach mir deshalb noch einen, eben nur kleiner. 🙂

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Nähen. Setze ein Lesezeichen auf den permalink.

Schreibe einen Kommentar